Du entscheidest, ob dein Lieblingsladen überlebt!
- Anke Lindermann
- 12. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Warum der Einzelhandel dich in 2025 mehr denn je braucht
Der Einzelhandel in Deutschland steht vor einem entscheidenden Jahr. Die Zahlen für das erste Halbjahr 2025 sind da – und sie zeigen: Es gibt Licht am Ende des Tunnels, aber der Weg dorthin bleibt steinig. Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet mit einem nominalen Umsatzplus von rund 2 %. Klingt erstmal nicht schlecht – doch nach Abzug der Inflation bleibt real gerade einmal ein mageres Plus von 0,5 %. Der Onlinehandel wächst stärker, während der stationäre Einzelhandel weiter hinterherhinkt.

Besonders betroffen: Der Bekleidungseinzelhandel. Laut dem Branchenverband BTE stagnieren die Umsätze seit Jahren. Für 2025 erwartet man zwar eine leichte Erholung, aber sicher ist nichts – viele Händler hoffen auf ein stärkeres zweites Halbjahr. Und auch wenn einzelne große Player besser durch die Krise kommen, kämpfen kleine und mittlere Läden oft ums Überleben.
Die Stimmung im Handel ist entsprechend zurückhaltend. Eine Umfrage unter 700 Einzelhändlern zeigt: Nur 22 % erwarten steigende Umsätze, ganze 50 % rechnen mit einem Rückgang. Ursachen dafür gibt es viele: hohe Energiepreise, anhaltender Fachkräftemangel, Kaufzurückhaltung der Konsumenten, steigende Bürokratie. Die geopolitische Lage tut ihr Übriges. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth spricht von einem „toxischen Cocktail“, der den Handel zunehmend lähmt.
Wir sehen es in unserer täglichen Arbeit: Brands halten sich mit Marketingaktionen am Point-of-Sale stark zurück. Es verschwinden immer mehr die klassischen Schaufenster und verwandeln sich in transparente Durchsichtszonen in die Stores. Aus unserer Sicht eine Abwärtsspirale mit Ansage. Je unattraktiver die Stores und die Schaufenster, desto weniger Kunden können in die Innenstädte gezogen werden. Fußgängerzonen und Einkaufszentren mit fast 30-50% Leerständen sind keine Kundenmagnete mehr.
Und doch: Experten wie Aengevelt Immobilien sehen verhaltene Hoffnung. Die Nachfrage nach Verkaufsflächen in Top-Lagen steigt langsam wieder. Konzepte wandeln sich, Kundenbedürfnisse auch – der stationäre Einzelhandel ist nicht tot. Aber er braucht dringend Rückenwind. Und hier kommst du ins Spiel.
Denn klar ist: Der lokale Handel kann nicht allein gegen globale Plattformriesen wie Amazon, Shein oder Temu bestehen. Wer im Internet alles 5 % günstiger findet und am nächsten Tag geliefert bekommt, entscheidet sich oft bequem – aber diese Bequemlichkeit hat Folgen. Für deine Stadt, deinen Kiez, deinen Lieblingsladen.
Willst du, dass Innenstädte weiter veröden? Dass kleine Läden schließen? Dass Vielfalt verschwindet? Oder willst du eine lebendige Stadt, echten Kundenservice, Beratung auf Augenhöhe und Arbeitsplätze vor Ort?
Dann kauf lokal. Nicht aus Pflichtgefühl, sondern aus Überzeugung. Jeder Einkauf zählt – gerade jetzt, wo sich entscheidet, welche Händler 2025 überleben und welche nicht.
Der Einzelhandel steht bereit, sich neu zu erfinden: mit besseren Konzepten, digitaler Präsenz, mehr Service. Aber er braucht uns alle, damit es sich lohnt. Lokal kaufen oder Lokal schließen – deine Entscheidung macht den Unterschied!
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